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(ldn-knigi.narod.ru) 05.2007 L. Dotan
Das
Existenzrecht Israels
Kommentar
- von Ulrich W. Sahm
'Keinem
anderen Staat in der Welt neben Israel wird bis heute das Existenzrecht
abgestritten."
Der Satz
fiel bei einer Diskussion um die Ursachen und Folgen des
Sechs-Tage-Krieges von
1967 vor fast 40 Jahren.
Es ist
erstaunlich, mit welchen Argumenten die Existenzberechtigung dieses
Staates in
Frage gestellt wird. Einige meinen, Israel sei 'künstlich geschaf-fen".
Doch das
sind nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches nicht nur die
meisten
arabischen Staaten mit ihren Linealgrenzen. Es gilt auch die Mehrheit
der aus
Kolonien hervorgegangenen geografischen Gebiete, die in eine
nationalstaatliche
Unabhängigkeit entlassen wurden. Andere mei-nen, daß das Zeitalter
ethnisch
oder religiös ausgerichteter Staaten vorüber sei.
Warum
verlangt dann niemand, das muslimische Pakistan wieder dem
hinduistischen
Indien anzuhängen? Weshalb wird den Armeniern ein eigener Staat
zugestanden?
Den
Juden, zweihundert Jahre lang als 'Rasse" verfolgt,
wird abgesprochen ein 'Volk" zu sein. Deshalb hätten sie kein Recht auf
Selbstbestimmung.
An-dere
Gemeinschaften mit gemeinsamer Kultur, Sprache oder
historischem Zusammengehörigkeitsgefühl haben sich lange nach den Juden
zum
'Volk" deklariert, zum Beispiel die Palästinenser ab 1964.
Wieder
Andere entlegiti-mieren Israel, weil es ein
'kolonialistisches Produkt" oder 'Fremdkörper" sei. Da könnte man
freilich auch Albanien als muslimischen 'Fremdkörper" in Europa zur
Abschaffung bereitstellen. Kolonialistisches Konstrukt ist der Irak, wo
die
Briten Kurden, Schiiten und Sunniten zusammengewürfelt haben.
Aktuelle
Argumente, wonach Israel keine international
anerkannten Grenzen besitze, ist allein schon beim Blick auf Europa
absurd, wo
sich seit 1945 immer wieder Grenzen verschoben, Staaten in Luft
auflösten und
neue Staaten entstanden.
Und
wenn Israel keinen Platz in der Völkergemeinschaft habe,
weil es Besatzer sei, dann sollte man mit der Volksrepublik China
begin-nen,
die Welt zu verbessern. Wie wäre es, dem bevölkerungsreichsten Staat
der Welt
die Existenzberechtigung abzusprechen, weil er Tibet besetzt hält?!
Israel
ist seit 59 Jahren ordentliches Mitglied der
Vereinten Nationen. Das sollte ausreichen, nicht täglich das pure
Existenzrecht
des jüdischen Staates in Frage zu stellen.
05.2007