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Webseite:
http://ldn-knigi.lib.ru/Judaic-D.htm Nina
& Leon Dotan
(04.2005) (http://ldn-knigi.narod.ru) |
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Ze'ew Jabotinsky wurde 1880 in Odessa als Sohn
einer buergerlichen Familie in Odessa geboren. Seine Universitaetsjahre
verbrachte er in Rom, wo er den Geist des europaeischen Liberalismus
aufnahm und eine Art Bohemian wurde.
Jabotinsky wurde stark vom Nationalismus Garibaldis, der zur
Vereinigung Italiens gefuehrt hatte, beeinflusst. In Italien sei er
Zionist geworden, sagte Jabotinsky spaeter, nachdem er nach Odessa
zurueckgekehrt war, wo er nach den Pogromen, die das zaristische
Russland erschuettert hatten, die Organisation einer juedischen
Selbstverteidigungsgruppe unterstuetzte.
"Meine Naehe zum Zionismus und zu Eretz Israel", schrieb Jabotinsky in seiner Autobiographie, "basierte auf pragmatischen Ueberlegungen. Es ist das einzige Land, das eine Loesung fuer die juedische Heimatlosigkeit bietet. In Eretz Israel stand unsere Wiege, dort wurden wir eine Nation. Dort bildeten wir unseren Glauben an Einen Gott, dort wurden die Ideen unserer Propheten entwickelt, dort wurde das Lied der Lieder zum ersten Mal gesungen. Eretz Israel stattete uns mit allem Juedischen aus. Volk und Land Israel sind eins. Und auch nachdem wir aus den Grenzen unseres Landes vertrieben worden waren, war unser ganzen Leben der Bewahrung dessen gewidmet, das in Eretz Israel geschaffen wurde."
Jabotinsky wurde einer der Fuehrer der
zionistischen Bewegung in Russland, nahm im Jahr des Pogroms von
Kischinew, 1903, am Sechsten Zionistischen Kongress teil und war von
der Persoenlichkeit Theodor Herzls ueberwaeltigt.
Der Einfluss des Kongresses war so stark, dass sich Jabotinsky voellig
mit Herzl und seinem Programm des Politischen Zionismus identifizierte.
Jabotinsky entwickelte sich zu einem der eloquentesten Sprecher der
russischen Juden und zu einem der ausserordentlichsten Redner der
Moderne, der seine Ansprachen in russischer, hebraeischer, deutscher,
jiddischer, englischer und franzoesischer Sprache halten konnte.
1908 schickte ihn die Zionistische Exekutive in die Tuerkei, wo er versuchte, die Unterstuetzung der ottomanischen Behoerden zu gewinnen. Jabotinsky ergriff die Gelegenheit und besuchte 1909 erstmals Palaestina.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er
als Korrespondent einer Moskauer Zeitung nach Westeuropa geschickt. Als
er mit Joseph Trumpeldor in Alexandria zusammentraf, schlug er die
Gruendung einer Juedischen Legion vor, die sich den Briten anschliessen
sollte, um Eretz Israel von der tuerkischen Herrschaft zu befreien.
Jabotinskys Gruende waren praktisch und politisch. Einerseits sollten
die Juden lernen, sich selbst zu verteidigen, andererseits hatte er den
Wunsch, die juedische Forderung nach einer nationalen Heimstaette in
Palaestina in den Augen der Allierten zu staerken. Nach der Formierung
des 'Ersten Juedischen Regiments" (mit einer Menora als Feldzeichen),
ueberschritt Jabotinsky als Kommandant der ersten Kompanie den Jordan
und wurde fuer diese Tat ausgezeichnet.
Jabotinsky hoffte, die Legion auch nach dem Beginn des britischen
Mandats erhalten zu koennen. Es kam zu Meinungsverschiedenheiten mit
den Briten und 1920, nachdem Jabotinsky waehrend der arabischen Unruhen
gehofen hatte, die Juden der Jerusalemer Altstadt zu verteidigen, wurde
er verhaftet und zu fuenfzehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Schliesslich wurde er von Herbert Samuel, dem Hochkommissar begnadigt
und nach nur drei Monaten aus dem Gefaengnis von Akko entlassen.
Chaim Weizmann empfahl Jabotinsky fuer eine
Position in der Exekutive der WZO. Als Mitglied der zionistischen
Exekutive teilte er die Verantwortung fuer die Annahme des Churchill
Weissbuches von 1922, das Transjordanien von den Bedingungen der
Balfour Deklaration ausnahm.
1923 verliess Jabotinsky die Exekutive aus Enttaeuschung ueber die
britische Politik dem Zionismus gegenueber und der Bereitschaft der
zionistischen Fuehrung, sich mit den Briten zu versoehnen.
Er plaedierte fuer den Ausbau der Verteidigung und die Masseneinwanderung in Palaestina. 1923 gruendete Jabotinsky die Welt Union der Zionistischen Revisionisten und die Jugendbewegung "Betar". Jabotinsky reiste unermuedlich, trat in hunderten von Konferenzen auf und begeisterte die Massen durch seine ausgezeichnete Rhetorik. Der Zionistische Kongress 1927 brachte der revisionistischen Bewegung neun Mandate.
Jabotinskys Unzufriedenheit mit der Politik
der zionistischen Fuehrung, ihrer Betonung des Nationalismus und des
Sozialismus, wuchs. Sie stand im Gegensatz zu seinem Ziel: einer
juedischen Mehrheit in Eretz Israel.
Nach dem Weissbuch von 1930 attackierte Jabotinsky die Briten bitter.
Er war der Meinung, die Briten wuerden den zionistischen Standpunkt
besser respektieren, wenn die WZO der Mandatsregierung gegenueber ihr
Ziel, die Etablierung eines juedischen Staates in Palaestina, mit
juedischer Mehrheit und beschuetzt durch eine juedische Armee schaerfer
vertreten wuerde.
Jabotinsky war der Meinung, es sei fuer die Revisionisten an der Zeit,
unabhaengig politisch taetig zu sein. Die Mehrheit der Revisionisten
lehnte einen solchen Schritt ab, da er den Bruch mit der WZO bedeuten
wuerde. Als Kompromiss sollte eine Resolution, die ihre zionistischen
Ziele definierte, dem 17. Zionistischen Kongress, 1931 in Basel,
vorgelegt werden. Falls die Resolution nicht angenommen werde, wuerden
sie sich von der WZO trennen.
Als der Kongress die Resolution niederstimmte, zeriss Jabotinsky seine
Mitgliedskarte, ging hinaus und rief: "Das ist kein Zionistischer
Kongress!"
Jabotinskys Beziehung zu Ben Gurion blieb
jedoch aufrecht und 1934 kam es zu einem Abkommen zwischen den beiden
Fuehrern. Die Histadrut lehnte das Abkommen ab und 1935 blieben die
Revisionisten dem Zionistischen Kongress fern. Jabotinsky gruendete in
Wien die "Neue Zionistische Organisation". Das Programm wiederholte
Jabotinskys zionistisches Ziel eines juedischen Staates beiderseits des
Jordan, grossangelegte juedische Einwanderung mit dem Ziel, die
Diaspora aufzuloesen und eine juedische Armee. Die Kultur des Landes
solle auf den juedischen Werten basieren, die Staatssprache sei
Hebraeisch. Die arabische Minderheit werde dieselben Rechte geniessen,
die die Juden als Minderheit erwarten wuerden: Gleichheit und Autonomie
in kulturellen und religioesen Angelegenheiten.
Er versuchte, die Unterstuetzung europaeischer Regierungen fuer die
Einwanderung von 1,500.000 osteuropaeischen Juden zu erreichen. "Es
gibt keine Zukunft in der Diaspora. Alle ihre Juden werden zerstoert
werden. Die sogenannten neuen Kraefte, die sich weltweit erheben,
werden das juedische Volk nicht retten. Die einzige sichere Zuflucht
ist Eretz Israel, und wenn wir unser Volk retten wollen, muessen sie
jetzt auswandern! Wenn wir die Diaspora nicht liquidieren, wird sie uns
liquidieren!" Trotzdem, die NZO tat alles in ihrer Macht stehende,
um die 'illegale" Einwanderung nach Palaestina zu foerdern.
Waehrend der arabischen Aufstaende 1936 bis
1939 wurde Jabotinsky 1937 Oberkommandant des Etzel. In seinem Buch
'Die juedische Front" (1940) beschrieb er seine Vorstellungen ueber die
juedische Haltung waehrend des Krieges und danach.
Im Februar 1940 ging Jabotinsky in die USA, um fuer eine Juedische
Armee Unterstuetzung zu suchen.
Im August starb er in der Naehe von New York an einem Herzinfarkt.
1964 wurden Jabotinskys sterbliche Ueberreste am Herzlberg in Jerusalem beigesetzt.
Jabotinsky war auch ein hervorragender Hebraist. Seine Uebersetzung von zehn Gesaengen von Dantes 'Inferno" sind ein Meisterwerk. Sein literarisches Werk besteht aus seiner Autobiographie, Liedern, Gedichten, einigen Theaterstuecken, Kurzgeschichten und Novellen, darunter sein 1926 erschienenes Hauptwerk 'Samson der Nasiraeer". Seine Uebersetzung von Chaim Nachman Bialiks Gedicht "In der Stadt des Schlachtens" aus dem Hebraeischen ins Russische verursachte durch die Schilderung des Pogroms von Kischinew eine psychologische Revolution unter den assimilierten russischen Juden.
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