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Nina & Leon Dotan 05.2006
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zionismus
(aus
Wikipedia, der freien
Enzyklopädie)
Zionismus
Der Zionismus (von Zion) ist eine während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene jüdische National-Bewegung, die sich für die Entstehung eines eigenen jüdischen Staates in Palästina einsetzte. Der Begriff wurde 1890 von dem jüdischen Wiener Journalisten Nathan Birnbaum geprägt.
Der Zionismus entstand unter den Juden in der europäischen Diaspora. Er sieht sich selbst als die moderne Form des jahrtausendealten jüdischen Traumes von Freiheit und einem eigenen Staat im Land Israel, das allen Juden gemeinsam gehören und gerecht verteilt sein sollte. Diese Idee gab es in der jüdischen Gemeinschaft schon, seit das römische Reich das Land Judäa vor rund 1900 Jahren zerstörte. Ihre Ursprünge gehen bis auf die Anfänge des Volkes Israel in der Bibel zurück (vgl. Genesis 12, 3).
Inhaltsverzeichnis |
Wurzeln des Zionismus
Der Ausdruck 'Zionismus' ist abgeleitet von 'Zion', dem Namen des Jerusalemer Tempelberges. Er spielt an auf die prophetische Erwartung der Heimkehr der nach Babylon vertriebenen Juden nach 'Zion', die in der Bibel untrennbar mit der Erwartung des Völker-Friedens verbunden ist (Jes. 2, 3f/Mi. 4, 2f). Sie entstand etwa 550 v. Chr.
Der Begriff wird meist auf Theodor Herzl (1860-1904) zurückgeführt. Die Wurzeln dieser jüdischen Nationalbewegung reichen aber viel weiter zurück. Schon seit dem 12. Jahrhundert pilgerten fromme Juden Europas zu ihren heiligen Stätten im verlorenen Land (Eretz) Israel.
Moses Montefiore (1784-1885) plante bereits die Ansiedlung von Juden im 'Land der Väter': Damit reagierte er auf die systematische Diskriminierung der Juden und grausame Pogrome im Russischen Reich (Kischinjow). Er gewann reiche Juden für ein Siedlungsprojekt, kaufte Land von arabischen Großgrundbesitzern in Palästina und stellte es verfolgten Juden zur Verfügung. Dabei wurde er von Christen und russischen Juden unterstützt.
Moses Hess schrieb 1862 Rom und Jerusalem, worin er als erster jüdischer Autor den Gedanken an eine Heimkehr der Juden in das "gelobte Land" aussprach. Zugleich war er Sozialist. Damit gilt er als Vorbereiter des sozialistischen Zionismus, aus dem später die Kibbuz-Bewegung und die israelische Arbeitspartei hervorgingen.
Ende des 19. Jahrhunderts führte das Aufflammen des religiösen und rassistischen Antisemitismus zu Pogromen in Russland und Osteuropa, die sämtliche Versprechen der Aufklärung von Gleichheit und Toleranz ad absurdum führten. Als Folge kam es in ganz Europa zu einer Welle der jüdischen Emigration nach Palästina. 1882 kam die erste Gruppe junger russischer Juden dorthin und machte Wüsten sprichwörtlich zu fruchtbarem Ackerland.
Im selben Jahr veröffentlichte Leo Pinsker sein Werk Autoemanzipation ("Selbstbefreiung"), das nach mehreren wirkungslosen Anläufen über ein eigenes Land der Juden nachdachte. Auch er reagierte damit auf den damals immer aggressiver auftretenden Antisemitismus in Europa (insb. Russland).
Doch erst Herzls Buch Der Judenstaat - Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage 1896, das im Zusammenhang mit der Dreyfus-Affäre entstand, führte das Streben nach staatlicher Organisation aus. Diese war noch nicht unbedingt mit dem Land Israel in Palästina verbunden.
1897 fand in Basel der 1. Zionistenkongress statt. Dort forderte Herzl, der bis zu seinem Tod 1904 Vorsitzender des Aktionskommitees blieb, erstmals eine öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstätte in Palästina. Auf dem 6. Zionistenkongress in Basel am 26. August 1903 schlug er das britische Uganda-Programm als eine vorläufige Lösung vor, da sich die russischen Juden durch Pogrome in unmittelbarer Gefahr befanden. Er betonte, dass dieses Programm nicht das eigentliche Ziel des Zionismus, eine Heimstätte in Palästina zu errichten, berühre. Dennoch rief sein Vorschlag heftige Proteste hervor, die fast zur Spaltung der zionistischen Bewegung führten. Es kam zu einem Bündnis verschiedener Gruppen, die die Uganda betreffenden Vorschläge in der Zeit von 1903-1905 unterstützten. Daraus ging die Jewish Territorialist Organization (JTO) hervor. Das Uganda-Programm wurde jedoch auf dem 7. Zionistenkongress im Jahre 1905 endgültig fallengelassen.
Am 6. Zionistenkongreess 1903, als gleichzeitig das Pogrom von Kischinew stattfand, nahm auch Wladimir Jabotinsky teil und identifizierte sich bei dieser Gelegenheit völlig mit der Persönlichkeit Herzls und seinem politischen Programm. Jabotinsky, ab 1923 Gründer und Hauptvertreter des revisionistischen Flügels und der Jugendbewegung Betar, entwickelte sich zu einem der beredtesten Sprecher des Zionismus.
Während Herzl seine und des Kongresses Hauptaufgabe in diplomatischen Bemühungen sah, verlangte sein Nachfolger David Wolffsohn (1905-1911) bereits die praktische Umsetzung der Kolonisation Palästinas, und dies auch unabhängig von Zustimmung seitens der dafür maßgeblichen Staaten. Die "Perspektive Palästina", auch ohne eigenen Staat, hatte auch der so genannte "Kulturelle Zionismus", wie ihn Ascher Ginsberg (Ahad Ha'am) vertrat, im Auge. Erst Chaim Weizmann gelang es dann nach 1914, den Ausgleich zwischen beiden Tendenzen herbeizuführen.
Beginn der Einwanderung nach Palästina
1901 wurde der Jüdische Nationalfond (JNF) gegründet (hebräisch: (קרן קימת לישראל) Keren Kajemet (Lejisrael), "Dauernder Fonds für Israel"), dies umzusetzen. 1907 wurde das (jüdische) Palästina-Amt in Jaffa geschaffen, das Arthur Ruppin leitete. 1909 wurde die Jüdische Kolonialbank ("Jewish Colonial Trust") gegründet - wie auch der erste Kibbuz am Tiberiassee und die Stadt Tel Aviv, die bis 1938 bereits 150.000 Einwohner zählte. Allein bis 1914 waren bereits 85.000 jüdische Einwanderer in Palästina zu verzeichnen, von denen jedoch etliche nicht längerfristig im Land blieben.
Am 2. November 1917 signalisierte die britische Regierung ihre Unterstützung des Zionismus mit der Balfour-Declaration zur Schaffung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk, kurz bevor 1918 Palästina als Mandat an Großbritannien übertragen (und dort dem Colonial Office untergeordnet) wurde. Die Zionisten strebten bei allen Unternehmungen internationale Zustimmung an. Auch gegenüber der arabischen Bevölkerung der Region wurde Akzeptanz angestrebt und auch erreicht.
1920 wurde die zionistische Gewerkschaft Histadrut gegründet, mit dem Ziel, die von privaten Investoren gemiedenen Branchen zu besetzen und so im Laufe der Zeit größter Arbeitgeber in Palästina werden sollte. 1923 wurde Palästina aufgeteilt. Der kleinere Teil wurde von nun an "Palästina" genannt, während aus dem größeren Teil Transjordanien (erst als Sultanat, dann als Königreich Jordanien) entstand. Seit Mitte der 1920er Jahre fand sich dann die zionistische Hachschara ("Vorbereitung" auf die Auswanderung) in Deutschland.
Judenverfolgung in Deutschland
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler nach seiner Berufung durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg deutscher Reichskanzler. Der Machtergreifung war ein betont antisemitischer Wahlkampf vorausgegangen. Nach dem als idealer Vorwand für staatlichen Terror herhaltenden Reichstagsbrand vom 27. Februar fanden sich erste gezielte Maßnahmen gegen jüdische Deutsche. Es folgten unter anderem die Reichstagsbrandverordnung (28. Februar); Bücherverbrennungen; das 'Ermächtigungsgesetz' (5. März); der so genannte "Judenboykott" (1. April) und das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" (7. April). Daher verließen schon 1933 etwa 150.000 Juden Deutschland. Viele zogen jedoch nicht nach Palästina, sondern in die europäischen Nachbarstaaten.
Ab 1935 verschlechterte sich die Situation der deutschen Juden entscheidend. Nach blutigen antisemitischen, von den Reden Goebbels' angefachten Straßenkrawallen (Juli) und den Nürnberger Gesetzen (15. September) wuchs ihre Bereitschaft zur Palästina-Emigration, obwohl konservative jüdische Verbände weiterhin zur Zurückhaltung mahnten.
Bereits 1933 trat das so genannte Ha'vara-Abkommen ('Transfer') zwischen der Jewish Agency und dem Deutschen Reich in Kraft, das bis 1938 Bestand hatte. Es war der gezielte Versuch der NS-Politiker, die Ausbürgerung jüdischer Mitbürger zu fördern. Teils unter erheblichem, teils unter geringerem finanziellen Aufwand gelangten so Juden nach Palästina.
Dennoch erreichte die Zahl der Palästina-Einwanderer bis 1938 gerade 130.000 Juden. Von 1933 bis 1941 kamen nur ca. 55.000 Juden aus dem Deutschen Reich nach Palästina (was ca. 25% Anteil an der Gesamteinwanderung entsprach). Von 1933 bis 1938 wanderten sogar über 100.000 Juden in die USA, über 50.000 nach Großbritannien, über 30.000 nach Frankreich, über 60.000 nach Argentinien und über 25.000 nach Südafrika, jedoch nur ca. 33.000 nach Palästina aus. Dazu gehörten auch ca. 15.000-20.000 illegale Einwanderer, da ab 1934 die Alijah Beth ("sekundärer Aufstieg" bzw. "zweite Einwanderungswelle", das hieß illegale Einreise) begann.
Palästina selbst wurde nicht nur durch die Besatzungsmacht, sondern auch durch die 1936 einsetzenden arabischen Aufstände, die dann in einen Generalstreik mündeten, zunehmend unattraktiv. Im Juli 1937 schließlich lehnte die britische Peel-Kommission die Teilung Palästinas zwischen Arabern und Juden ab.
1938, kurz nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 12. März, verschärfte sich nochmals die Situation für Juden in Reichsdeutschland. Mit der so genannten Reichskristallnacht, den Pogromen vom 9. November auf den 10. November, ging bei vielen die vielleicht letzte Hoffnung auf ein "vorübergehendes Phänomen Hitler" verloren. In Palästina nahmen 1938 die arabischen Aufstände weiter zu. Nun begannen aber auch die von der illegalen jüdischen Organisation Etzel gegen die Briten verübten Anschläge.
1939 wurde die Reichszentrale für die jüdische Auswanderung bei der Gestapo in Deutschland eingerichtet. Mit dem Einmarsch in Nachbarländer, wie Polen (1. September), waren auch die sich schon in Sicherheit wähnenden Juden wieder gefährdet. Der Einmarsch in die neutralen Niederlande am 10. Mai 1940 zwang allein ca. 20.000 jüdische Emigranten aus Deutschland zur erneuten Flucht, in Belgien dann 25.000, in Frankreich (Juni) 35.000.
Der Holocaust
1941 verschärften sich die Diskriminierungen in Deutschland, als am 9. Januar durch Polizeiverordnung das Tragen des Judensterns vorgeschrieben wurde. Mit dem Angriff auf Russland am 22. Juni begannen auch die Deportationen (Oktober). Ein Emigrationsverbot für Juden, das Himmler am 23. Oktober erließ, schnitt nun zudem die Möglichkeit ab, das Land legal zu verlassen. Es folgte die Anordnung, dass mit der Deportation der Vermögenseinzug und Verlust der Staatsangehörigkeit einherginge (November).
1941 wurde in Palästina mit dem Palmach eine jüdische "Elite-Einheit" der Hagana gegründet, derweil sich Hai Amin Al-Husseini, der Mufti von Jerusalem, in Berlin mit Hitler solidarisierte und Erwin Rommels Afrikakorps sich bereits in Libyen befand. Am 20. Januar 1942 beschloss dann die so genannte Wannsee-Konferenz die "Endlösung der Judenfrage", die in praktischer Umsetzung den gezielten und organisierten Massenmord an allen Juden im deutschen Einflussbereich (also fast ganz Europa) meinte. Sofort begannen erste Versuche, die "Endlösung" praktikabel zu gestalten, wie Erschießungen, Vergiftung mit Autoabgasen in geschlossenen Lkw etc. Sowohl das Ansinnen als auch die spätere Ausführung des Holokaust wurden offenbar recht schnell auch außerhalb Deutschlands bekannt, aber ignoriert. Trotz jüdischer Freiwilligenbrigade in der Britischen Armee (siehe auch Chana Szenes) und der Biltmore Konferenz vom (9. Mai-11. Mai) in den USA, auf der gefordert wurde, "die Tore Palästinas zu öffnen", blieben die britischen Mandatsträger angesichts der weiterhin schwelenden arabischen Unruhen bei ihrer ablehnenden Politik. Lediglich Rommel konnte vor El Alamein gestoppt werden, bevor er jüdische Siedlungen erreichte.
Im Januar 1943 kam es zum Aufstand im Warschauer Ghetto. Am 18. Februar hielt Goebbels seine Sportpalastrede ('Wollt ihr den totalen Krieg?'). Die britische Regierung deportierte die anwachsende Zahl illegaler Palästina-Einwanderer nun nach Zypern. Siedlungsdurchsuchungen und Verhaftungen häuften sich. Zionistische Zeitungen wurden verboten. 1944 vermehrten die Organisationen Etzel (Irgun) und Lechi ihre Anschläge gegen die Briten, währenddessen sich der Palmach zu einer Befreiungsexpedition in Europa fand. Etzelmitglieder wurden von der Hagana festgesetzt und teilweise den Briten ausgeliefert.
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee Auschwitz. Am 8. Mai war der 2. Weltkrieg in Europa zu Ende. Die Alijah Beth nach Palästina verstärkte sich aber weiter - nun zunehmend mit Shoa-Überlebenden ("Bericha"), die von Hagana und Mossad geleitet wurden. Allein aus Polen, wo bereits am 4. Juli 1946 in Kielce wieder ein Pogrom stattfand, kamen 95.000 Flüchtlinge hinzu, sowie weitere Tausende aus der Sowjetunion. Allein 1945-1946 wurden von den Briten 50.000 Illegale aus Palästina als "Displaced Persons" zurück nach Deutschland (in die US-Zone) deportiert.
Gründung des Staates Israel
Ab 1946 nahmen dann Etzel-Angriffe, vor allem auf britische Eisenbahnlinien, weiter zu. Palmach-Einheiten sprengten (vom 16. Mai - 17. Mai) zehn Brücken. Im Gegenzug zu den Terroranschläge verhafteten die Mandatsträger alle zionistischen Führer (29. Juni). Irgun sprengte schließlich einen Seitenflügel des King David Hotels in Jerusalem, in dem sich das britische Hauptquartier befand (22. Juli). Die Eskalation der Unruhen zog sich dann durch das ganze Jahr 1947 - bis die Vereinten Nationen am 29. November für die Teilung Palästinas und die Gründung eines jüdischen und eines arabischen Staates stimmten.
Mit dem UN-Beschluss nahmen nun die arabischen Unruhen und Anschläge wieder zu. Der Überfall auf zwei (Egged-)Busse (30. November) gilt als Beginn des 'Israelischen Unabhängigkeitskrieges' aus Palästinensischen Sicht "Al-Nakba" die Katastrophe. Das Ende des britischen Mandates wurde auf den 15. Mai gesetzt. Erste arabische Anschläge auf Jerusalem fanden statt.
Am 14. Mai 1948 proklamierte David Ben Gurion in Tel Aviv den Staat Israel und erfüllte damit den zionistischen Traum eines eigenen Judenstaates. Ein Angriff der arabischen Anrainer (Jordanien, Ägypten, Irak, Syrien und Libanon) misslang. Es folgte die Anerkennung des Staates Israel durch die USA und (drei Tage darauf) durch die Sowjetunion - nun begann die legale Masseneinwanderung aus Europa. Als ersten gesetzgeberischen Akt verabschiedete die Knesset 1950 das Rückkehrgesetz, das weltweit sämtlichen Juden unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation die Einwanderung nach Israel ermöglicht.
Heutige Situation
Das Existenzrecht des Staates Israel wurde von seinen arabischen Nachbarn von Beginn an in Frage gestellt (siehe Nahostkonflikt). Deren Position ist im Grunde antizionistisch.
Ein diplomatischer Höhepunkt der Auseinandersetzung war im Jahre 1975 die Resolution 3379 der UN-Generalversammlung, in der Zionismus als eine Form des Rassismus bezeichnet wurde. Die Resolution wurde am 16. Dezember 1991 von der Generalversammlung mit 111 zu 25 Stimmen bei 13 Enthaltungen zurückgenommen (Resolution 4686) und von UN-Generalsekretär Kofi Annan 1998 als ein Tiefpunkt der Geschichte der Vereinten Nationen bezeichnet.
Zu unterscheiden sind heute:
- der politische Zionismus: die Nationalbewegung des jüdischen Volkes, welche zur Gründung des Staates Israel führte
- der jüdische Territorialismus, der einen Judenstaat auf eigenem Territorium anstrebte, ohne dabei auf Palästina fixiert zu sein (Herzl selbst hätte z.B. auch Argentinien akzeptiert*)
- *Kommentar, ldn-knigi: es war nur ganz am Anfang der Bewegung! (bis 1905) Es ist damit zu erklären: erstens war T. Herzl nicht religiös,
- zweitens hat er die Schwierigkeiten vor den Augen gehabt mit Türkei über so ein Projekt zu verhandeln... siehe oben.
- der kulturelle Zionismus, dem es in erster Linie um eine Vitalisierung der jüdischen Kultur und des jüdischen Selbstbewusstseins geht
- der religiöse Zionismus, Messianismus
- der praktische Zionismus: Besiedlung des Landes Israel durch Juden
- der christliche Zionismus, der Juden bei der Einwanderung nach Israel unterstützt und auch darüber hinaus mit Israel sympathisiert
- synthetischer Zionismus: Ideenkonstrukt Chaim Weizmanns. Verbindung zwischen dem politischen und dem praktischen Zionismus (siehe: J. H. Schoeps: Zionismus)
- ldn-knigi:
- Siehe auch andere Bücher auf unserer Webseite: Moses Hess, Leon Pinsker, Simon Dubnow, Max Nordau, Josef Bloch, Trumpeldor, Felix Salten u.a.
Weblinks
- zionismus.info (=hagalil.com)
- idgr.de (Lexikon-Artikel)
- talmud.de "Der Judenstaat" im Volltext
- 100 Jahre Zionismus
- compactmemory.de jüdische Periodika des 18., 19. und 20. Jahrhunderts zum Download
- shoa.de
- shoah.de
- wzo.org.il (engl.)
- Magisterarbeit über Zionismus
- wzo.org.il (Uganda) (engl.)
Zionismuskritik - kritische
Betrachtung
ldn-knigi.lib.ru
Wenn man die verschiedene Äußerungen, Kommentare, Beurteilungen und sogar Verurteilungen der zionistischen Bewegung liest und hört, kommt man zu folgenden Gedanken die wir hier bekanntmachen wollen.
Auf Grund des politisch-ideologischen Kampfes, der sich in einem offenen oder versteckten Antisemitismus im christlichen und muslimischen Teil der Welt manifestiert, wird Zionismus immer öfters mit entweder dem gesamten Judentum oder nur mit den jüdischen Bewohnern Israels und der USA identifiziert.
Die meisten 'Analysen' und Kritiken kommen von seiten der Islamisten, die damit, wie schon seit vielen Jahren, bestimmte politische Interessen verfolgen. Diese negative Einstellung gegenüber Israel als selbständigem Staat wie auch gegenüber der Zuwanderung der Juden nach dem ehemaligen Palästina gab es schon lange vor 1948, dem Jahr der Gründung des Staates Israel.
Die Ziele des Zionismus und die Geschichte dieser jüdischen Befreiungsbewegung in jedem Sinne sollte man am besten den Schriften von Moses Hess, Leon Pinsker, und besonders Max Nordau entnehmen. Diese Bücher wurden in einer Zeit geschrieben, in der man von einem Staat Israel nur träumen konnte...
Die Zionismusbewegung hatte von Anfang an ein Ziel: die Rettung des Judentums, im physischen und geistigen Sinne. Es bestand aber von Anfang an keine Einigung unter den Juden. Zu diesem Punkt liest man am besten: Max Nordau 'Zionistische Schriften'. Hier sind alle Kontras, der offene Widerstand bestimmter jüdischer Gruppen, alle Begründungen beider Seiten detailliert aufgeführt.
So war es in der Vergangenheit. Heute gibt es gegen den schon existierenden Staat Israel und der Verwirklichung der zionistischen Hauptidee, wie damals, Widerstand auch von jüdischer Seite.
Die Einen widersetzen sich dem Staat Israel wegen bestimmten religiösen Überzeugungen, anderen stört die Existenz Israels in ihrem Bestreben, sich unter den Völkern, bei denen sie leben, 'unsichtbar' zu machen. Aber all dies wurde schon von Max Nordau am Ende des 19 Jahrhunderst detailliert aufgeführt, und man braucht es nicht wiederholen.
Es gibt auch Leute die mit der Politik des Staates Israel nicht zufrieden sind, und solche, die mit der Arbeit bestimmter zionistischer Organisationen unzufrieden sind.
Das alles ist eigentlich ganz normal, solange es um objektive Kritik geht. Hat man schon gesehen, daß alle mit der Vorgehensweise einer bestimmten Partei oder mit Politik eines bestimmten Staates 100% einverstanden sind?!
Man kann über Personen, die bestimmte Positionen haben, in der Regierung oder in einer Organisation, streiten. Auch kaum eine Organisation ist unpolitisch - die Leute haben oft Interessen, die mit dem Lande, in dem diese wirken, verknüpft sind.
Was hat dies nun mit dieser Befreiungsbewegung zu tun?!
Ein Staat kämpft ums Überleben, es ist der Staat Israel, der im Jahre 1948 gegründet worden ist. Trotzt der heimtückischen, demagogischen Politik der arabischen Staaten, einiger europäischer Länder und in bestimmten Zeiten sogar der USA, existiert er weiter und hat (ohne Erdöl) einer der besten Lebensstandards und eine Demokratie für seine Einwohner.
(Notiz: Das Existenzrecht des Staates Israel wurde von seinen arabischen Nachbarn von Beginn an in Frage gestellt. Deren Position ist im Grunde antizionistisch.)
Die Propaganda der arabischen Staaten versucht gleichzeitig auf mehreren Instrumenten zu spielen: dazu gehören der Vergleich von Zionismus und Nazismus, neue und alte Bücher von der Art der 'Weisen von Zion', die Ritualmordgeschichten usw.
Was hat all dies mit der Zionismusidee zu tun? Diese Frage braucht man diesen Leuten gar nicht zu stellen, denn wenn jemand von denen sich schon die Mühe macht, Geschichtsbücher zu lesen, dann nur mit dem Zweck, die Fakten zu verzerren und zu manipulieren.
Haben Sie zum Beispiel schon eine der folgenden Anschuldigung gehört: Israelis dressieren Esel, die sich mit Sprengstoff beladen an arabische Kinder heranschleichen und den Sprengsatz zünden (palästinensische Zeitungen). Oder Madame Arafat, die nicht besonders lange mit ihrem 'Ehemann' im Nahen Osten ausgehalten hat - die hat einmal behauptet, Israelis vergiften gezielt arabische Kinder... Was bei den Palästinensern in den Schulbüchern steht, wohlgemerkt: alle von den Europäer bezahlt, können Sie selbst nachlesen.
In der christlichen Welt, hauptsächlich in Europa, wird behauptet, die Regierungen, welche gegen die USA 'kämpfen', würden auch (nicht offiziell) gegen den 'Zionismus' sich stark machen. Für die ist der Begriff "Zionismus" in der Tat praktisch: Mit einem Schlag ist man mit den USA, dem Staat Israel und den jüdischen 'Kapitalisten' fertig, findet somit Gefallen bei eigenem Volke... und ist doch kein Antisemit!!
Es sollen andere die Gründe dafür suchen. Ob das mit dem Wunsch der europäischen Regierungen zu tun hat, sich von den USA wirtschaftlich und kulturell zu lösen, oder dies andere Gründe sind, ist nicht maßgebend.
Warum? Es ist in erster Linie eine Haßliebe. Die Europäer brauchen die USA, die meisten Exporte gehen dorthin, anderseits möchten viele besonders von amerikanischen Kulturerzeugnissen Abstand gewinnen.
Besonders während des Irakkrieges war es die 'neue Vision' einiger ehrgeiziger Politiker in Europa, sich von den USA zu lösen und 'selbständiger' zu werden. Aber die Mittel dafür soll die USA liefern... Man scheint heutzutage in Europa ein bißchen verwirrt zu sein...
Die Russen sind keine Bedrohung mehr, man könnte eventuell ohne den Schutz der USA auskommen (so glaubt man zumindest) - aber mit wem jetzt ein Freundschaftspakt schließen?
Man möchte hier die Zeit der Abhängigkeit von den USA und der Angst vor der Sowjetunion schnell vergessen. Wie tut man dies am besten? Nun, in den eigenen Augen 'wächst' man am schnellsten dadurch, daß man in die EU-Familie arme, teilweise sehr korrupte Länder 'adoptiert'. Dann fühlt man sich plötzlich sehr stark... nur muss man diese Länder dann auch sehr lange futtern und die Mittel dafür werden wieder aus den USA kommen müssen (durch Exporteinnahmen)
Die Europäischen Länder haben sich den meisten Juden während des Zweiten Weltkriegs entledigt, jetzt ist offener Antisemitismus fast Tabu. Doch er lebt weiter unter einem anderen Namen... Antizionismus!
Anstatt evtl. bestimmte Politik Israels zu kritisieren, oder gegen irgendwelche Forderungen-Äußerungen einer jüdischen Organisation zu protestieren, wird der Kampf gegen den 'Zionismus' geführt, der Feind muß einen Namen haben!
Das beste Beispiel für diese Verfehlungen und Ausrutscher sind die jüdischen Antisemiten. Es ist leider ein Faktum, es gibt solche Individuen. Wir werden hier nicht die Gründe analysieren die einen 'normalen' Juden antisemitisch machen.
Aber der 'Weg' ist oft derselbe:
Zuerst wird die Politik des Landes oder einer jüdischen Organisation kritisiert.
Soweit in Ordnung, jeder hat das Recht seine Meinung zu sagen. Öfters bleibt diese Kritik auch in einem bestimmten Rahmen.
Manche gehen aber weiter und immer weiter. Sie fangen an, am Existenzrecht Israels zu zweifeln, und manche wollen sogar, daß dieser Staat verschwindet. Um dies zu begründen, wird dann die zionistische Idee angegriffen.
Zuerst werden bestimmte Personen kritisiert, das ist immer am leichtesten, manche Fakten stimmen, andere können wir ganz einfach nicht überprüfen.
Keine Personen sind ohne Zweifel oder Verfehlungen, auch Herzl wollte am Anfang die Juden anderswo ansiedeln. Das war in einer Zeit, in der man sehr schnell handeln mußte (Pogrome in Rußland), es war keine Zeit, um mit Türken zu verhandeln.
Es war, aus unserer Sichtweise, auch kein großer Fehler. Die Juden, die z.B. nach Argentinien gegangen sind, waren damals sofort frei, haben dort landwirtschaftliche Erfahrungen gesammelt und sind dann später nach Palästina ausgewandert.
Kennen Sie eine Partei, die Ihre Ziele nicht geändert oder angepaßt hat während Ihrer Geschichte?
Nachdem sie Israel und gleichzeitig den Zionismus mit 'Logik' und 'Fakten' 'vernichtend geschlagen' haben, werden diese Antisemiten dann immer zu Holocaustleugnern!
Es ist eine Folgerung und ein Hauptargument, auf das sie alle automatisch kommen.
Damit 'soll' eines der Standbeine des Zionismus, die Begründung seiner Notwendigkeit, entfernt werden.
Wenn man beweisen könnte, daß der Holocaust nicht stattgefunden hat, dann brauchen die Juden auch den Staat Israel nicht! Die Araber bleiben dann 'glücklich' alleine in 'Palästina' - ob sie auch dann von den Europäern und von den eigenen reichen 'Brüdern' unterstützt werden, ist eine andere Frage... Auch Arafat hat vor seine Einreise nach Israel, die ihm Rabin ermöglichte, fast kein Geld von arabischen Unterstützern erhalten. Alle Milliarden, die er dann für sich angehäuft hat, waren Hilfsgelder aus Europa und den USA.
Die meisten Araber sind vor 1948 nur deshalb nach Palästina gekommen, weil wegen der jüdischen Einwanderung plötzlich Arbeit genügend vorhanden war - aber dies ist ein anderes Thema...
Und damit wünschen wir Ihnen viel Spaß (oder auch nicht) beim Lesen der o.g. Zionistischen Schriften. Die Juden (zumindest ein Teil davon) sind kein einfaches Volk, besonders die jüdischen Antisemiten, die sich am Anfang mit der Kritik am Staat Israel begnügen und am Ende fast bereit sind, zusammen mit Terroristen Juden umzubringen. Sich selbst aber zuletzt, wie diese traurige Gestallt Otto Weininger...
Was wir klar und deutlich sagen wollen: Es steht auf manchen sogenannten objektiven Webseiten - 'Den Zionismus kritisieren ist nicht antisemitisch, sie sehen doch - auch Juden kritisieren Zionismus!'
Falsch! Auch ein Jude kann Antisemit sein, wie auch ein Exchrist ein entschiedener Gegner der Kirche sein kann!
Um irgendwelche Bewegung zu kritisieren muß man sie gut kennen, in diesem Fall besonders die Vorgeschichte.
Man soll Politik des Staates Israel, z.B. seine Versuche gegen den Terror zu kämpfen, nicht mit Zionismusidee begründen! Ein Staat hat nur ein Ziel: Er will weiterbestehen, wie jeder andere Organismus.
Kein Politiker läuft in Israel mit Zionistenschriften herum, wie es in China einmal mit Maos Buch der Fall war. Die zionistische Idee: jedem Juden dieser Welt bei Bedarf ein Zufluchtsort zu geben - steht in der Verfassung Israels.
Da brauch man für solche Entscheidungen nicht mehr einen Zionistenkongreß wie am Anfang der Bewegung.
Wenn Juden irgendwo in Gefahr sind, wie es in Aethiopien oder Jugoslawien der Fall war, werden sie sofort ins Land geholt, es wird ihnen geholfen. Dies alles steht in der Verfassung, und dafür wurde dieser Staat auch gegründet.
(Notiz: Als ersten gesetzgeberischen Akt verabschiedete die Knesset 1950 das Rückkehrgesetz, das weltweit sämtlichen Juden unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation die Einwanderung nach Israel ermöglicht.)
Was wollen sie denn kritisieren an Zionismus - ist es etwa die Verfassung des Staates Israel die Ihnen nicht gefällt?!
Die Politiker des Staates Israel sind nicht immer einer Meinung mit anderen jüdischen Organisationen, wie z.B. denen in den USA. Denn der Staat Israel wird von Leuten regiert, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gewählt worden sind, vom israelischen Volk.
Diese können unter Umständen, Vorschläge einer jüdischen Organisation berücksichtigen, aber erfahrungsgemäß halten sie sich bei politischen Entscheidungen, besonders was die Sicherheit betrifft, nicht an derartige Empfehlungen. Es ist auch nicht ihre Aufgabe.
Die jüdischen oder auch zionistische Organisationen und Vereine haben verschiedene Ziele: Oft unterstützen sie den jüdischen Sport, Kultur, Wissenschaft im Lande, in dem sie angesiedelt sind, oder in Israel.
Es gibt z.B. Vereine zur Unterstützung der Universitäten in Israel. Man kann die meisten zionistischen Organisationen als Klubs betrachten, in bestimmten kann nur der vermögende Teil der jüdischen Bevölkerung mithalten. Oft wird für verschiedene Projekte im eigenem Land und in Israel gesammelt, besonders wenn Israel finanziell in Not ist, wie während und nach einem Krieg, oder wenn die Einwanderungszahlen außergewöhnlich hoch sind. Man muß sich die Zahlen vorstellen: manchmal waren es jährlich 150-250.000 Einwanderer, und dies bei Gesamteinwohnerzahl von einigen Millionen!
Man muß auch erwähnen: die zionistische Organisationen, die Geld sammeln, haben von Zeit zu Zeit Schwierigkeiten mit ihren eigenen Spendern, wenn z. B. die israelische Politik aus irgendwelchen Gründen wenig Zustimmung bei diesen findet. Dies erfahren auch die Politiker in Israel, aber die richten sich sehr selten an solchen Stimmungen außerhalb. Denn zuerst sind die israelischen Politiker vor ihren eigenen Wählern und Staat Israel verantwortlich, und nicht vor Organisationen außerhalb.
Wenn Sie mit einer Forderung oder Äußerung einer zionistischen, jüdischen Organisation nicht zufrieden sind, dann können Sie sich entsprechend auch äußern. Wenn sie mit der Politik der Israelis nicht zufrieden sind, können sie gleichfalls sich äußern.
Aber wenn Sie den Zionismus angreifen, zeigt es nur, daß Sie entweder die Sprache der Islamisten sprechen, die grundsätzlich gegen die Existenz Israels sind, oder aber dass Sie keine Ahnung haben, was Zionismus überhaupt ist!
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Aus: Jean
Améry: Werke, Band 2
"Jenseits von Schuld und Sühne. Unmeisterliche Wanderjahre.
Örtlichkeiten"
Hrsg. von Gerhard Scheit, 2002 856 S. KLETT-COTTA
"Die Unmöglichkeit, Jude zu
sein, wird zum Zwang, es zu sein: und zwar
zu einem vehement protestierenden. So sei denn das auf ganz
unnatürliche Weise zugleich unaktuelle und hochaktuelle Buch nicht nur
ein Zeugnis dafür, was wirklicher Faschismus und singulärer Nazismus
waren, sondern auch ein Aufruf an die deutsche Jugend zur
Selbstbesinnung. Der Antisemitismus hat eine sehr tief verankerte
kollektivpsychologische, in letzter Analyse wahrscheinlich auf
verdrängte religiöse Sentiments und Ressentiments rückführbare
Infrastruktur. Er ist aktualisierbar zu jeder Stunde - und ich erschrak
zwar zutiefst, war aber nicht eigentlich erstaunt, als ich erfuhr, es
sei bei einer Kundgebung zugunsten der Palästinenser in einer deutschen
Großstadt nicht nur der 'Zionismus' (was immer man unter diesem
politischen Begriff verstehe) als Weltpest verdammt worden, sondern es
hätten die erregten jungen Antifaschisten sich deklariert durch den
kraftvollen Ruf: "Tod dem jüdischen Volke".
Unsereins ist das gewöhnt."
Jean Améry 1976
Wer sind die
Palästinenser?
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Die Bezeichnung Palästinenser ist die lateinische Version von Philister, hat aber mit dem philistäischen Insel- und Küstenvolk nichts zu tun, denn der römische Kaiser Hadrian setzte 135 nach Chr. für das von ihm eroberte Israel/Judäa den Namen 'Provinz Syria Palästina' ein. Jerusalem erhielt übrigens den Namen "Aelia Capitolina")
Daher ist der Anspruch der Palästinenser, Ureinwohner des Landes zu sein, absurd. Bis zur Staatsgründung Israels 1948 waren alle Bewohner des britischen Mandatsgebietes 'Palästinenser', egal ob Araber, Juden oder Christen. Auch Israels Staatsgründer David Ben Gurion war laut Paß Palästinenser.
Und die erste jüdische Tageszeitung hieß 'Palestine Post'.
Der Begriff eines 'palästinensischen Volkes' taucht erstmals 1964, mit der Gründung der 'Palestine Liberation Organization' auf.
Damit rief 1969 Arafat die PLO ins Leben, denn nur der Mythos eines Volkes konnte die bis dahin so unterschiedlichen und zerstrittenen Araber in diesem Gebiet vereinen.
Weil der heutige Palästina-Begriff gebietsmäßig an das britische Mandatsgebiet gekoppelt ist, muß noch festgestellt werden, daß von diesem 'Palestine' 74% auf der Ostseite des Jordanflußes liegen und nur 24% auf seiner Westseite, was Israel und die Westbank beinhaltet. Wenn also von einer Befreiung Palästinas die Rede ist, fragt man sich, warum dann nur von dem Gebiet Israels und nicht von den 74% jenseits des Jordans.
Nachdem am 14. Mai 1948 der Staat Israel ausgerufen wurde, erklärten die arabischen Staaten mit ihren 160 Millionen Menschen dem gerade geborenen Judenstaat mit seinen nur 650.000 Einwohnern den Krieg.
(240 Araber gegen 1 Juden)
In der festen Überzeugung, 'die Juden ins Meer zu treiben', forderten die arabischen Kriegsherren die arabischen Bewohner Israels auf, für zwei Wochen ihre Häuser zu verlassen, weil 'unsere Bomben nicht zwischen Juden und Araber unterscheiden können!'
So flohen tausende Araber, nicht vor den Israelis (!), sondern vor den Bomben ihrer Brüder. Als wider Erwarten Israel siegte, waren die Araber draußen jenseits der Grenze.
Anstatt daß die Araber ihre Brüder integrierten und ihnen die von Juden verlassenen Immobilien überließen, mußten doch zur gleichen Zeit 680.000 Juden ihre arabischen Länder verlassen und Haus und Hof ohne Entschädigung zurücklassen, pferchte man sie in Flüchtlingslager.
Zu dem palästinensischen Volksmythos kam inzwischen noch der islamische Fundamentalismus, der gegen jede Koexistenz mit Israel ist, und 'nicht eher ruhen (will), bis jeder Quadratzentimeter "palästinensischen" Bodens von den israelischen "Besatzern" befreit und Jerusalem die Hauptstadt des Palästinenserstaates ist'.
ldn-knigi, 05.2006