Formatiert für die Webseite http://ldn-knigi.lib.ru/Judaic-D.htm   07.06.2010 Leon Dotan

 

Quelle: 'Die Zeit', Nr.40, 25 September 1992

 

 

Der kollektive Wahn

Von Michael Haller

Zur Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus: neue Untersuchungen über ein altes Feinbild

 

Wem nützt dieser Krieg? Den Juden! Wer ist schuld an diesem Krieg? Die Juden!

 

Amerika mit seiner jüdischen Lobby. Is-rael mit seiner Sturheit.' Diese Sätze stehen am Anfang eines Buches mit dem vielsagenden Titel 'Juden und Christen", das der in Zürich lebende Psychiater Emanuel Hurwitz zur Zeit des Golf-kriegs niederschrieb, als 'Tagebuch eines Mißver-ständnisses", wie der Untertitel heißt - als Kla-gebuch über einen in Europa neu aufbrechenden Antisemitismus.

 

Hurwitz fühlt sich als Jude von den sonst als friedfertig geltenden Schweizern angegriffen. Freunde, mit denen er früher über Israel und die Palästinenser unbefangen sprechen konnte, ver-stehen ihn nicht mehr, und er kann ihre Kritik an Israel nicht verstehen. Er überlegt sich, in das vom Krieg bedrohte Land auszuwandern, bleibt dann aber in der für seine Kinder sicheren Schweiz. Sein Buch indessen spricht die Sprache des Abschieds von der einst vertrauten Gedan-kenlandschaft, in der jüdische und nichtjüdische Intellektuelle einander begegnet waren.

 

Wie nachhaltig die Beziehung zwischen Chri-sten und Juden belastet ist, mußte auch jedem Nichtjuden offenbar werden, als Saddam Husseins Scud-Raketen Richtung Tel Aviv flogen. Zahlrei-che Israelis, die sich vor dem mit deutscher Hilfe produzierten Giftgas ängstigten, waren vor allem darüber schockiert, daß praktisch kein Deutscher vor den Toren jener Fabriken demonstrierte, die Saddam Hussein das Gas, das uns erneut ver-nichten soll, und schließlich protestieren sie gegen den Krieg, der vielleicht unsere Rettung ist."

 

Knapp die Hälfte der Israelis, dies ergab eine Gallup-Umfrage im vergangenen Herbst, zeigt sich fest überzeugt, daß 'viele Deutsche gegen die Ju-den sind". Ist der damit verbundene Verdacht des erneut anschwellenden Antisemitismus begrün-det? In dieser Umfrage, die im Auftrag des Spiegelzeitgleich auch in Deutschland durchgeführt wurde, sagten immerhin drei von vier Deutschen, daß 'der Antisemitismus im bestimmten Maße bleiben" oder sogar 'zunehmen" werde. Unter den Israelis glauben dies sogar neunzig Prozent: ein breiter Graben des Mißtrauens, der nur schwer überbrückt werden kann, da offen bleibt, welche Erfahrungen und Motive solche Einschätzungen tragen.

 

Die beiden Sozial WissenschaftlerWerner Berg-mann und Rainer Erb, Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, ha-ben die Ergebnisse einer 1987 in der alten Bundes-republik durchgeführten Befragung jetzt als Buch veröffentlicht. Beide befassen sich seit vielen Jah-ren mit der Definition und Messung dessen, was man eine 'antisemitische Haltung" nennen könnte. Sie kennen das demoskopische Problem, daß die meisten Menschen ihre Einstellung zu öf-fentlich geächteten oder tabuisierten Themen kaum wirklich offenlegen:

Soweit Fremdenhaß tabuisiert wird, äußern sich Rassisten deutlich zu-rückhaltend. Und da Judenfeindlichkeit seit der Nazizeit zumindest in Westeuropa geächtet ist, würden wohl die meisten Antisemiten die Frage, ob sie antisemitisch seien, rundweg verneinen.

 

Mit ihrer Erhebung wollten Bergmann und Erb gerade die verborgenen Ressentiments ausleuch-ten und wählten darum einen dreidimensionalen Ansatz: Sie fragten nach Vorurteilen (wie: 'Juden haben auf der Welt zu viel Einfluß") nach anfälli-gen Antipathien (wie: 'Für uns Deutsche wäre es am besten, wenn alle Juden nach Israel gingen") und schließlich nach der Neigung, Juden konkret zu benachteiligen (wie: 'Man sollte nicht zu jüdi-schen Ärzten gehen").

 

Dieses Verfahren führt zu drei abgestuften Gruppen, die zusammengenommen mehr als die Hälfte der Bevölkerung umfassen: Immerhin 33 Prozent aller Befragten äußern ein negatives, mit-unter emotional begründetes Judenbild; dieses Drittel nennen die Autoren das 'antisemitische Potential". Einen unverhohlenen Antisemitismus zeigen weitere 12 Prozent. Die dritte Gruppe um-faßt rund 7 Prozent und bildet den 'harten antise-mitischen Kern", der die Juden nicht nur emotio-nal deutlich ablehnt, sondern auch Diskriminie-rungsbereitschaft zeigt.

 

Das im Grunde bestürzende Ergebnis wird in-dessen von den beiden Autoren ganz anders inter-pretiert: Heute seien die Deutschen keineswegs stärker antisemitisch als ihre Nachbarvölker und die Amerikaner. Die zahlreichen Befragungen, die im westlichen Ausland durchgeführt wurden, zeigten nämlich - trotz aller Definitionsprobleme - etwa dasselbe Meinungsbild.

 

Hinzu komme, so die beiden Wissenschaftler, daß Überall ein kontinuierlicher Rückgang des Antisemitismus feststellbar sei; die nach 1940 geborenen Menschen scheinen deutlich liberaler eingestellt zu sein als die früheren Generationen.

 

'Wie in allen westlichen Industrienationen hat die Bildungsexpansion das demokratische Potential gestärkt und zu einem Abbau stereotypen Den-kens beigetragen", deuten die beiden Forscher - und irren sich hier, denn die jüngsten, von der er-wähnten Spiegel-Befragungbeigebrachten Daten aus den neuen Bundesländern zeigen dort eine deutlich geringere Tendenz zum Antisemitismus als in Westdeutschland, obwohl ja dort bis 1989 das 'stereotype Denken" gang und gäbe war: Vielleicht leistete die SED-Doktrin des Antifa-schismus in dieser Hinsicht mehr Aufklärung, als wir wahrhaben möchten.

 

Mag sein, daß Bergmann und Erb recht haben, wenn sie anmerken, daß 'Einzelaktionen" mili-tanter Gruppen 'Anlaß zu einer Überschätzung des antisemitischen Potentials in der Bundesrepu-blik" gäben. Dies kann aber nur heißen, daß die vom Nationalsozialismus rassistisch aufgepeitsch-ten Deutschen sich auf das in Europa weithin üb-liche antisemitische Niveau abgeregt haben.

 

Diese Feststellung hat freilich nichts Beruhigen-des. Sie macht vielmehr augenfällig, daß der Ju-denhaß auf den Nationalsozialismus nicht zu be-grenzen ist; daß vielmehr der Holocaust als apokalyptische Übersteigerung eines kollektiven Wahns zu sehen ist, dem die europäischen Gesell-schaften schon seit längerem erlegen waren. Die Unbegreiflichkeit des Holocaust mag der Grund sein, daß wir erst heute, fünfzig Jahre später, die -fatalen Zusammenhänge ins Blickfeld rücken kön-nen, die zwischen der kirchlichen Tradition des Christentums und der Einstellung zum sogenann-ten Judentum bestanden haben. Tatsächlich grei-fen die meisten Arbeiten, die im vergangenen Jahr zum Antisemitismus publiziert wurden, hin-ter den Zeithorizont unseres Jahrhunderts zurück in die Entwicklungsgeschichte der abendländi-schen Gesellschaft mit ihren religiös geprägten Feindbildern.

 

Der in Berlin lebende Schriftsteller Rolf Schnei-der möchte mit seinem Essay 'Süß und Dreyfus" einen Beitrag zur Erklärung dieses kollektiven Wahns leisten. Im Raffer faßt er die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer zusammen, jenes Fi-nanzberaters des Herzogs Carl Alexander von Württemberg, der 1738 vor den Toren Stuttgarts hingerichtet wurde: Religiöse Vorurteile, Neid auf die Feudalen und Angst vor der Gestaltungskraft des aufkommenden Bürgertums erzeugten das Klima, in dem der Haß auf die Juden gedieh.

 

Rolf Schneider verknüpft die Geschichte des Jud Süß mit einer zweiten, nicht minder berühm-ten: dem Fall Dreyfus im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Im Unterschied zum Fall Op-penheimer endete die Affäre nicht zuletzt auf-grund der Parteinahme vieler französischer Intel-lektueller mit der Rehabilitierung des jüdischen Offiziers Dreyfus. Der Autor kolportiert die Ge-schichte so, als hätten sich die Franzosen - im Unterschied zu den Württembergern 150 Jahre zuvor - in der öffentlichen Debatte von ihrem antisemitischen Wahn befreien können: eine fragwürdige und oberflächliche Deutung.

 

Eine von Schneiders Bändchen offengelassene Frage lautet: Wie erklärt es sich, daß im 19 Jahr-hundert die sogenannte Juden-Emanzipation in Gang gesetzt, dann aber, im 20. Jahrhundert ab-gebrochen und wenig später mit der Judenver-nichtung in ihr radikales Gegenteil verkehrt wer-den konnte? Im Sammelband 'Juden in Deutschland" beschreiben 22 Wissenschaftler den Prozeß der Integration, dann der Segregation, Verfolgung und Vernichtung der deutschenJuden im Verlauf der vergangen 150 Jahre. Es sindsehr unterschiedliche Texte, vondenen einige die jüdi-sche Lebenswelt im Deutschland des 19. Jahrhun-derts beschreiben. Leider aber führt das Buch zu keinerschlüssigenAntwort aufdie genannte Frage, auchwenn es als Jubiläumsschrift desHamburger Institutsdie Geschichte der deut-schen Juden vorgestellt wird.

 

Offenbar nahm der kollektive Wahn des Anti-semitismus seinen Ausgangspunkt zu früherer Zeit und an einem anderen Ort. Der Münchner Historiker Michael Wolffsohn konstruiert das Merkmal 'Judenpolitik" und meint damit jede Art von Maßnahme, 'die Juden aktiv bestimmen oder passiv erleben", wobei es ihm im Zusam-menhang mit dem Judenhaß auf letzteres an-kommt. Rechtzeitig zur 500-Jahr-Feier der Ent-deckung Amerikas zieht Wolffsohn einen Ver-gleich zwischen der Judenvertreibung durch die spanische Krone anno 1492 und der 1933 eingelei-teten Judenpolitik Hitlers. Er glaubt mit Hilfe sei-nes Begriffs 'Judenpolitik" Vergleichbarkeit her-gestellt zu haben, 'denn abgesehen von der moralischen Verwerflichkeit waren beide Maß-nahmen strategische und keineswegs nur taktische Fehlentscheidungen" - eine magere Begründung, mit der man auch die babylonische Gefangenschaft der Juden des Alten Testaments in den Vergleich einbeziehen könnte.

 

Wolffsohn liefert denn auch keine Materialien, die Parallelen aufzeigen könnten, sondern macht bald deutlich, daß es ihm auf etwas anderes ankommt: Er vergleicht die moralisch integre Haltung des heutigen Spanien - 'Es wird 1992 sowohl die Entdeckung Amerikas feiern als auch der Vertreibung der Juden gedenken" - mit der fragwürdigen der Bundesrepublik, die nicht den 3. Oktober, sondern den 9. November zum nationalen Gedenktag hätte erheben sollen. Denn an diesem Tag könnte sowohl dem Fall der Mauer als 'Revolution von unten" wie auch der 'Reichskristallnacht" als Vorbote der millionenfachen Judenvernichtung gedacht werden.

 

Und doch ist der Vergleich mit Spanien unsinnig: Daß offizielle Spanien benötigte die historische Distanz von 500 Jahren, ehe es sich zum Gedenken jener Verbrechen von 1492 hat bereit finden können. Man möchte dies nicht als ein Omen für den Schuldbekenntniswillen der Deutschen verstehen.

 

Darf man, wie es Wolffsohn tut, jene Judenver-treibung durch die Spanier mit dem rassenideologi-schen Begriff 'Antisemitismus" bezeichnen? Vie-les weist ja darauf hin, daß seinerzeit, in dem vom Islam befreiten Spanien, die katholische Kirche den Judenhaß entfachte, um mit der Inquisition die intellektuelle Vormacht der Juden zu brechen und deren Vermögen einzusacken. Und doch, so weiß man aus Leon Poliakovs 1977 publizierter 'Geschichte des Antisemitismus", entwickelte die spanische Inquisition bereits Mitte des 16. Jahr-hunderts einen Kult der 'Reinheit des Blutes" und verlangte von heiratswilligen Adligen einen juden-freien Stammbaum: In Spanien ist der rassistisch intonierte Judenhaß immerhin 400 Jahre alt.

 

Daß die Ursprünge des modernen Antisemitis-mus bis tief ins Mittelalter, vielleicht sogar bis ins Urchristentum zurückreichen, zeigen vor allem zwei Buchveröffentlichungen des vergangenen Jahres. Die eine stammt vom engagierten Richter Gerhard Czermak, der nebenbei Antisemitismus-forschungen betreibt. Er hat seine 1990 publi-zierte Übersicht 'Christen gegen Juden. Ge-schichte einer Verfolgung" für die zweite Auflage um einige Materialien erweitert, die seine These stützen, daß der Holocaust kein Unfall der Zivili-sationsgeschichte, sondern 'letzte Konsequenz einer langen, verderblichen Entwicklung des soge-nannten christlichen Abendlandes" sei. Sein Buch bietet keine Analyse, vielmehr eine reiche Materi-al-Collage, die zeigt, laß der über viele Jahrhun-derte in die Christen implantierte Judenhaß auch den Schock des Holocaust überdauert, nicht zu-letzt, weil die katholische Kirche ihre uralte Urhe-berschaft am Judenhaß nicht eingestehe. (o.g. Buch wird in Kürze auf dieser Webseite erscheinen, ldn-knigi.lib.ru)

 

Das zweite, vom Publizisten Günther B. Ginzel herausgegebene Werk versammelt unter dem lapi-daren Titel 'Antisemitismus" 21 Autoren, deren Beiträge die religiösen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Umstände der zweitausendjährigen Haß-Geschichte nachzeichnen. Vor allem Rein-hold Mayer und Wolfgang Wirth zeigen in ihrer subtilen Spurensuche, wie seinerzeit die Verfasser der Evangelien den biblischen Kontext zu Lasten der heimatlos gewordenen Juden veränderten, um den Erwählungsglauben Israels als christenfeindli-ches Dogma abzustempeln. Daraus entwickelten die Verfasser des Neuen Testaments und der Pau-lus-Briefe das Diktum des jüdischen Hasses auf den christlichen Erlösungsglauben: Im Bild des Gottesmörders wurden die Opfer der römischen Besatzungsmacht zu Tätern gemacht. Seither wird die christliche Hoffnung auf Erlösung mit dem Feindbild des Christusmörders verknüpft.

 

Aus alldem wird deutlich: Es geht nicht um An-zeichen eines angeblich neuen Antisemitismus, wie ihn Emanuel Hurwitz in seinem Essay fürch-tet. Es geht auch nicht um ein im Gespräch auszu-räumendes 'Mißverständnis", wie sein Buchtitel Hoffnung macht. Es geht vielmehr um die gegenwärtige, gleichsam modernisierte Gestalt des seit rund 1800 Jahren lebendigen Feindbildes, das zur zweiten Natur des abendländischen Christen internalisiert wurde.

 

Der Antisemitismus sitzt so tief, daß nicht einmal das Erschrecken über den millionenfachen Judenmord ausreichte, um die Deutschen von ihrem tradierten Judenfeindbild zu lösen: Diesen abermals bestürzenden Befund liefert der Historiker Frank Stern in seinem Buch über 'Antisemitismus und Philosemitismus im deutschen Nachkrieg", das den mißverständlichen Titel 'Im Anfang war Auschwitz" trägt. Frank Sterns glänzende Darstellung basiert auf zahlreichen bislang nicht erschlossenen Quellen, allen voran den Materialien des Office of Military Government for Germany der US-Besatzungszone. Stern verbindet sie mit vielen Zeugenberichten, literarischen Texten und amtlichen Dokumenten zu einem eindrücklichen Gesamtbild vom Umgang der Deutschen mit ihrer Schuld und den jüdischen Bürgern in den Jahren nach 1945.

 

Frei von jeder Polemik beschreibt Frank Stern, wie der urwüchsige Antisemitismus in der Nachkriegsgesellschaft bis 1947 wieder aufbrach - und zahlreiche Überlebende des Holocaust so tief schockiert waren, daß sie emigrierten. Im weiteren beleuchtet er die von vielen Deutschen nach 1946 an den Tag gelegte neue Zuneigung zu ihren Opfern von gestern.

 

Seine Dokumente belegen, daß jener neudeutsche Philosemitismus oftmals von der alten Bereitschaft zur Unterordnung getragen war: 'Anpassung, Opportunismus und obrigkeitsstaatliches Denken", so Frank Stern, legten es vielen Deutschen nahe, die wenigen Juden, die überlebt hatten, unter den Augen der Alliierten sympathisch zu finden.

 

Als eine Stimme unter vielen zitiert Stern den damaligen CSU-Vorsitzenden Josef Müller, der sich auf einem Kreistag mit folgendem Hinweis verabschiedete: 'Ich muß leider gleich weg, ich habe nämlich eine wichtige Besprechung mit dem Rabbiner in München. Ich kann Ihnen heute sagen, daß sich schon seit einigen Wochen eine herzliche Freundschaft zwischen dem Rabbiner und mir und damit der Union angebahnt hat. Wir sind uns einig geworden, daß für einen anständigen Juden in der Union ebenso gut Platz ist wie für einen Katholiken oder Protestanten."

Nicht zuletzt der damals aufblühende Philosemitismus, resümiert Frank Stern, habe zur anhaltenden Tabuisierung des Antisemitismus geführt. Man erinnert sich: 1949 fragte Theodor Heuss öffentlich, ob das Wort 'Jude" auszusprechen 'noch zu verantworten" sei ...

 

Heute, vierzig Jahre später, ist die Sprache offener, die Selbsteinschätzung realistischer und die Fremdwahrnehmung präziser geworden. Die hier besprochenen Bücher belegen zudem den wachsenden Willen zur schonungslosen Ursachenanalyse. Vielleicht ist dieser Trend am Ende ein Indikator, der auf ein weiteres Absinken antisemitischer Stimmungen hoffen läßt.

 

 

Michael Haller

 

Quelle: 'Die Zeit', Nr.40, 25 September 1992